Zoll: EU und Mexiko beschließen modernisiertes Handelsabkommen

Mexiko und die Europäische Union haben die Verhandlungen über ein aktualisiertes Handelsabkommen abgeschlossen. Mit dem Abkommen sollen die meisten Zölle im Agrarhandel zwischen der EU und Mexiko abgeschafft werden. Neben dem Handel umfasst das globale Abkommen auch Themen wie Klimawandel, Menschenrechte und internationale Zusammenarbeit. Das Abkommen muss noch von der EU und Mexiko ratifiziert werden.
Neue wirtschaftliche Chancen für beide Seiten
Der Warenhandel zwischen der EU und Mexiko erreichte 2023 ein Niveau von 82 Mrd. EUR und der bilaterale Handel mit Dienstleistungen stieg 2022 auf 22 Mrd. EUR an. Damit ist Mexiko der zweitgrößte Handelspartner der EU in Lateinamerika. Das neue Abkommen soll neue Geschäftsmöglichkeiten bieten und den grünen und den digitalen Wandel der EU fördern. Unter anderem soll das modernisierte EU/Mexiko-Globalabkommen die Lieferkette lokaler kritischer Rohstoffe stärken und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie verbessern. Auch sieht das Abkommen vor, die Vorschriften zur Förderung der Wiederverwendung und Reparatur von Produkten im Sinne der Nachhaltigkeit zu verbessern.
Möglichkeiten für den Landwirtschaftssektor
Das Abkommen eröffnet dem Landwirtschaftssektor neue Möglichkeiten, weil Mexiko ein Nettoimporteur von Agrarexporten aus der EU ist. Zölle von bis zu 100 % auf wichtige EU-Exportprodukte wie Käse, Geflügel, Schweinefleisch, Teigwaren, Äpfel, Konfitüren und Marmeladen sowie Schokolade und Wein entfallen. Außerdem wird die Ausfuhr von Agrar- und Lebensmittelprodukten durch vereinfachte Verfahren schneller und billiger.
Abkommen aus dem Jahr 2000 regelt Handel und Zusammenarbeit
Die Verhandlungen über ein neues, modernisiertes Abkommen begannen im Mai 2016. Zwei Jahre später wurde eine Grundsatzeinigung über Handelsaspekte erzielt, die jedoch nie ratifiziert wurde. Derzeit werden die Handels- und Kooperationsbeziehungen zwischen der EU und dem lateinamerikanischen Land durch ein umfassendes Abkommen aus dem Jahr 2000 geregelt.
sd
Unsere Empfehlungen:
Ein Kapitel des modernisierten Globalabkommens EU/Mexiko befasst sich mit Handel und Nachhaltigkeit und enthält verbindliche Verpflichtungen in den Bereichen Arbeitsrechte, Umweltschutz, Klimawandel und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die EU legt großen Wert darauf, Menschenrechte und Umweltschutz in ihre Freihandelsabkommen zu integrieren. Außenhändler sollten dies stets im Auge behalten, nicht nur wegen der notwendigen Einhaltung der EU-Vorgaben.
Die Einhaltung dieser Standards kann den Zugang zu neuen Märkten erleichtern. Viele Länder und Regionen bevorzugen Handelspartner, die hohe Sozial- und Umweltstandards einhalten. Unternehmen, die sich frühzeitig auf hohe Standards einstellen, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Sie sind besser aufgestellt, um auf zukünftige regulatorische Veränderungen zu reagieren und sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Experten der Hamburger Zollakademie machen Sie fit für die unternehmerische Sorgfaltspflicht in der Lieferkette und Compliance, damit Sie die regulatorischen Anforderungen der Verordnung für nachhaltige Lieferketten und Unternehmensführung erfüllen können: