Das Vereinigte Königreich hat seinen eigenen Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) bestätigt. Ähnlich wie der CBAM der Europäischen Union soll der britische CBAM die Verlagerung von Treibhausgasemissionen verhindern. Der UK CBAM soll im Jahr 2027 in Kraft treten und zunächst für besonders energieintensive Sektoren gelten.
UK CBAM: Fokus auf ähnliche Sektoren wie in der EU
Mit dem UK CBAM bzw. der Emissionsabgabe auf importierte Waren soll auch im Vereinigten Königreich sichergestellt werden, dass der Kohlenstoffdioxidausstoß dieser Produkte mit denen von im Inland hergestellten Gütern vergleichbar ist. Der Mechanismus soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Industrie zu schützen und die globalen Emissionen zu reduzieren.
Der britische CBAM wird nach Angaben der britischen Regierung einige der emissionsintensivsten importierten Industriegüter mit einem Kohlenstoffpreis belegen: Zement, Düngemittel, Eisen und Stahl, Aluminium und Wasserstoff. Im Gegensatz zum CBAM der Europäischen Union berücksichtigt der britische CBAM jedoch keinen importierten Strom. Mögliche Erweiterungen des Anwendungsbereichs des CBAM sind der Glas- und Keramiksektor.
Im Gegensatz zum europäischen CBAM soll der britische CBAM nicht für alle Unternehmen gelten, die betroffene Waren importieren. Der UK CBAM sieht eine unternehmensbezogene Ausnahme vor. Beim UK CBAM profitieren Unternehmen, die in einem Zeitraum von 12 Monaten UK CBAM-Waren im Wert von weniger als 50.000 Pfund einführen. Der EU CBAM sieht dagegen eine warenbezogene Ausnahme mit geringerem Wert, nämlich unter 150 € vor.
Auch Norwegen kündigt CBAM an
Auch Norwegen hat angekündigt, sich dem Carbon Border Adjustment Mechanism der EU anzuschließen. Das bedeutet, dass Norwegen ab 2026 einen ähnlichen Mechanismus wie die EU einführen wird, um CO2-Emissionen von importierten Gütern zu regulieren. Norwegen reagiert damit auf Druck aus der Wirtschaft und von Industrie- und Handelsverbänden. Diese befürchten, dass andernfalls Exporte in die EU künftig teurer werden und sich die wettbewerbspolitische Situation der Unternehmen damit verschlechtert.
sd
Unsere Empfehlungen:
Der Carbon Border Adjustment Mechanism der EU hat verschiedene Auswirkungen auf andere Länder. Länder, die in die EU exportieren, werden ermutigt, ihre Produktionsprozesse umweltfreundlicher zu gestalten, um die Anforderungen des CBAM zu erfüllen. Einige Länder könnten auch ihre eigenen Klimaschutzvorschriften verschärfen, um den europäischen Standards zu entsprechen und den Zugang zum EU-Markt zu sichern. Darüber hinaus müssen Unternehmen außerhalb der EU möglicherweise in neue Technologien investieren und ihre Produktionsprozesse anpassen, um die zusätzlichen Kosten für CBAM-Zertifikate zu vermeiden.
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