26.06.2024

Zoll: EU erhöht Zölle auf russische Getreideerzeugnisse

Zoll: EU erhöht Zölle auf russische Getreideerzeugnisse

Die EU hat beschlossen, die Zölle auf Getreide, Ölsamen und daraus hergestellte Produkte aus Russland und Belarus auf bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Die Entscheidung zur Erhöhung der Zölle wurde am 30. Mai 2024 vom Rat der EU getroffen und soll am 1. Juli 2024 in Kraft treten. Hintergrund ist der starke Anstieg der Getreideeinfuhren aus Russland und Belarus.

Die Einfuhren von Getreideerzeugnissen aus Russland in die EU haben seit der großangelegten russischen Invasion in der Ukraine erheblich zugenommen. Russland ist zwar nach wie vor ein relativ kleiner Lieferant dieser Erzeugnisse auf dem EU-Markt, gehört jedoch zu den weltweit größten Erzeugern und Ausführern dieser Erzeugnisse.

Warum erhöht die EU die Zölle auf russische und belarussische Getreideerzeugnisse?

Angesichts seiner derzeitigen weltweiten Ausfuhrmengen könnte Russland erhebliche Mengen in die EU umleiten, was zu einem plötzlichen Zustrom von Waren aus seinen großen Lagerbeständen und damit zu einer Störung des EU-Marktes führen würde.

Die EU will verhindern, dass russische Ausfuhren von widerrechtlich angeeignetem Getreide aus den Gebieten der Ukraine den europäischen Markt destabilisieren. Gleichzeitig soll Russland daran gehindert werden, mit den Einnahmen aus Getreideexporten in die EU seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

Welche Güter sind von den zolltariflichen Maßnahmen betroffen?

Zolltariflich betroffen sind Einfuhren von Getreide, Ölsamen und daraus hergestellten Erzeugnissen sowie von pelletierten ausgelaugten Rübenschnitzeln und getrockneten Erbsen. Die vollständige Liste ist im EU-Amtsblatt veröffentlicht.

Neben der Zollerhöhung wird auch die Nutzung von Kontingenten nicht mehr möglich sein. Der Transit durch die EU ist von den Maßnahmen nicht betroffen.

sd

Unsere Empfehlungen:

Die EU-Staaten haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Getreide aus Russland gekauft als zuvor. Dem schiebt die EU nun einen Riegel vor, indem sie russische Agrarexporte deutlich verteuert. Mit der Verordnung werden die Zölle auf Getreide, Ölsamen und daraus hergestellte Produkte aus Russland und Belarus auf ein Niveau angehoben, das die Einfuhr dieser Produkte praktisch stoppen soll. Für die EU sind die beschlossenen Zölle eine weitere Möglichkeit, die Ukraine zu unterstützen.

Kürzlich haben sich die EU-Mitgliedstaaten auch auf ein 14. Paket von Sanktionen gegen Russland geeinigt, mit dem die EU ihre Maßnahmen zur Unterbindung von Umgehungsexporten nach Russland fortsetzt.

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