Zoll: EU veröffentlicht Antidumping-Leitfaden zur Antragstellung

Wie stellt man einen Antidumpingantrag? Die Antwort auf diese Frage liefert Ihnen ein Leitfaden der Europäischen Kommission. Er erklärt Ihnen unter anderem Schritt für Schritt, wie Sie eine Antidumpingbeschwerde verfassen und welche Informationen die EU- Kommission benötigt, um zu entscheiden, ob sie eine förmliche Antidumpinguntersuchung einleiten kann.

Drei handelspolitische Instrumente zum Schutz der EU-Wirtschaft

Die Europäische Kommission setzt drei handelspolitische Schutzinstrumente ein, um EU-Hersteller vor unlauterem Wettbewerb oder einem plötzlichen Anstieg von Warenimporten aus Drittländern zu schützen: Antidumping-, Antisubventions- und Schutzmaßnahmen. Dabei leitet die EU-Kommission Antidumping- oder Antisubventionsuntersuchungen mit dem Ziel ein, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktion zu sichern.

Antidumpingzölle auf Antrag

Antidumpingzölle werden in der Regel auf Antrag eines Herstellers oder einer Gruppe von Herstellern in der Europäischen Union erhoben. Diese EU-Hersteller können sich bei der Europäischen Kommission darüber beschweren, dass ein Nicht-EU-Hersteller seine Produkte auf dem EU-Markt zu Dumpingpreisen anbietet. Nach Eingang der Beschwerde leitet die Europäische Kommission eine Untersuchung ein und entscheidet dann, ob ein Antidumpingzoll erhoben wird oder nicht.

Inhalt des EU-Antidumping-Leitfadens

Ein neuer Leitfaden der Europäischen Kommission soll Hersteller in der EU bei der Einreichung von Antidumpingbeschwerden unterstützen. Der Leitfaden gibt unter anderem ein Format vor, das Unternehmen bei der Vorbereitung von Beschwerden helfen soll, die zu einer förmlichen Antidumpinguntersuchung durch die EU-Kommission führen können und listet zudem nützliche Links zu Informationsquellen auf. Darüber hinaus enthält der zweiundsiebzig Seiten umfassende Leitfaden Informationen über Formulare, die die Datenübermittlung erleichtern sollen sowie einen Abschnitt über Anträge auf Auslaufüberprüfungen zur Aufrechterhaltung geltender Antidumpingmaßnahmen.

Unsere Empfehlungen:

In den Medien liest man immer wieder von Antidumpingzöllen, sei es auf Solarmodule aus China oder auf Keramikfliesen mit Ursprung in der Türkei. Doch wie kann ein EU-Unternehmen einen Antrag auf Antidumpingzölle stellen? Mit einem Leitfaden will die Europäische Kommission die Hersteller in der EU Schritt für Schritt dabei unterstützen.

Die Themen des Zollrechts sind vielfältig. Antidumpingzölle sind aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit besonders präsent, aber natürlich nur eine von vielen interessanten handelspolitischen Maßnahmen. Die Experten der Hamburger Zollakademie bespielen die gesamte Klaviatur des europäischen Zollrechts. Sie vermitteln Ihnen in unseren Seminaren und Webinaren wertvolles Zoll-Wissen, das Sie direkt in Ihrem täglichen Außenhandelsgeschäft anwenden können.

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